Warum die Preisgestaltung Selbstständigen oft so schwerfällt und was man dagegen tun kann
Vor allem Neu-Selbstständigen fällt es oft schwer, sich selbst zu positionieren und die eigenen Werte festzulegen. Es kann einiges an Mut erfordern, deiner Kundschaft deine Preisvorstellungen zu nennen. Allgemein ist Preisgestaltung ein schwieriges Thema, denn woher sollst du wissen, was deine Leistungen wirklich wert sind?
Wir treffen öfter auf Kunden und Kundinnen, die ihren Wert nicht kennen und sich unsicher sind bei der Preisgestaltung.
Wenn es dir genauso ergeht, du unsicher bist, was du für deine Dienstleistung verlangen kannst oder Schwierigkeiten hast, deine Preise einzufordern, wollen wir dir hier ein paar hilfreiche Tipps geben.
Warum es so wichtig ist, seinen Wert zu kennen
In allererster Linie bist natürlich du von deinem Preis abhängig, er soll dir dein Leben finanzieren, für Altersvorsorge reichen und ganz wichtig auch für Rücklagen. Ist all das nicht gegeben, macht eine Selbstständigkeit wenig Sinn.
Ein zu geringer Preis schadet aber nicht nur dir selbst, sondern auch dem gesamten Markt. Durch zu niedrige Preise verlagert sich auf lange Sicht auch die Bereitschaft der Kundschaft einen gewissen Preis zu zahlen. Tu also dir und all deinen MitstreiterInnen den großen Gefallen und lerne deinen Wert kennen.
Richtige Positionierung – mehr Freiheit
Wie viele andere Selbstständige bist vielleicht auch du diesen Schritt gegangen, um mehr Freiheiten zu haben. Genau diese Freiheiten raubst du dir aber selbst, wenn deine Preisgestaltung zu niedrig angesetzt ist. Du arbeitest mehr und mehr, schreibst gerade eben so keine roten Zahlen mehr und kommst irgendwie nie auf einen grünen Zweig? Das muss ein Ende haben. Es ist so wichtig für deine Freiheit, deinen Wert zu kennen und auch bei deiner Kundschaft einzufordern.
4 Tipps für deine Preisgestaltung
Hier 4 Tipps, die dir helfen sollen, deinen eigenen Preis besser einschätzen zu können.
1.Schaue dir deine Konkurrenz an
Um überhaupt ein Gespür für den Markt und seine Preise zu bekommen, kann es sehr hilfreich sein, sich die direkte Konkurrenz einmal genauer anzuschauen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass das Angebot ungefähr auch deinem entspricht. Interessant ist auch, ob die Angebote der Konkurrenz gut angenommen werden.
Hast du dann einen ungefähren Überblick, kannst du dich fragen, möchte ich meine Leistungen etwas unter diesem Preisniveau halten oder biete ich vielleicht sogar Leistungen, die andere nicht anbieten und verlange etwas mehr.
2. Richte dich nach deinen Bedürfnissen
Stell dir die Frage „Was möchte ich verdienen?“, und setz dich wirklich detailliert mit dieser Frage auseinander.
Um dir einen Überblick zu verschaffen, kannst du all deine monatlichen/jährlichen Ausgaben auflisten (Krankenversicherung, Altersvorsorge, Miete, Rücklagen, etc.). Rechnest du all diese Faktoren zusammen, erhältst du deinen Bedarf, dieser sollte selbstverständlich von deiner selbstständigen Arbeit gedeckt werden.
Wie viele Arbeitstage und Arbeitsstunden hat dein Jahr, abzüglich Krankheit, freier Tage und Urlaube? So erhältst du deine produktiven Arbeitsstunden.
Jetzt kannst du dein Wunscheinkommen durch die produktiven Stunden rechnen und erhältst deinen minimalen Stundenlohn. Wir raten dir aber dazu, mehr als dein Minimum zu verlangen, denn du möchtest dir ja auch mal etwas leisten können und nicht immer nur gerade so über die Runden kommen.
3. Bleib flexibel
Du solltest deine Preise stets im Blick behalten. Hast du gerade eine Fortbildung gemacht, die deiner Kundschaft zugutekommt? Dann können sie auch dafür bezahlen. Umstände können sich ändern, deine Expertise wächst, Lebenshaltungskosten werden höher, der Markt unterliegt einem stetigen Wandel. Passe deine Preise, wenn nötig, an und versteife dich nicht auf deinen Anfangspreis.
4. Gehe in den Austausch
Bespreche deine Preisvorstellungen mit Bekannten oder anderen selbstständig Arbeitenden. Auch uns ist es schon in einem Gespräch passiert, dass uns rückgemeldet wurde, dass unsere Preise zu niedrig sind. Hole dir Bestätigung und Input für deine eigene Wertvorstellung.
Das richtige Mindset
Wer von einem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wechselt, muss auch sein Mindset verändern. Denn als selbstständig Arbeitende haben wir viel mehr Verantwortung für die eigene finanzielle Sicherheit. Behalte bei deiner Preisgestaltung also immer im Hinterkopf, dass du von deinem Einkommen nun auch deine Krankenversicherung, deine Rente und deine Urlaubstage selbst finanzieren musst. Das übernimmt jetzt kein Arbeitgeber mehr für dich.
Dein Stundenlohn MUSS also zwangsläufig höher ausfallen, als in deinem vorherigen Angestelltenverhältnis. Mache dir das immer bewusst. Du bist jetzt sozusagen dein eigener Arbeitgeber und musst für diese Kosten auch aufkommen.
Wenn du dir jetzt immer noch unsicher mit deiner Preisgestaltung bist, buche einen unverbindlichen Termin mit uns und wir helfen dir gern weiter.
Hej, wir sind Kim & Jenni
die Gründerinnen vom Sorglos Büro.
Bei uns bekommst du unsere Erfahrungen und unser Wissen über die Themen Selbständigkeit, Gründen, Wachstum, Organisation & Marketing auf Augenhöhe!
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